Werbepsychologie ist eine der ältesten Anwendungsformen der Psychologie. Trotzdem hat sie in der Vergangenheit in der Psychologie nur geringe Bedeutung erlangt. Dies mag zum Teil auf ein ideologisch geprägtes Verständnis der Werbepsychologie zurückgehen, nach dem eine Anwendung der Psychologie in der Werbung unweigerlich zur Ausbeutung der Verbraucher führen müsse.
Diese Haltung hatte eine Zurückhaltung gegenüber wirtschaftlichen Fragen in der Psychologie zur Folge. So haben sich in erster Linie Wirtschaftswissenschaftler und Marketingfachleute die psychologischen Fragen nach Werbewirkung und Konsumentenverhalten zu eigen gemacht. In der jüngeren Vergangenheit ist das Interesse an wirtschaftspsychologischen Fragen auch innerhalb der Psychologie deutlich gewachsen.
Inhalte der Arbeits- und Organisationspsychologie sind bereits vielerorts fester Bestandteil der psychologischen Ausbildung. Die Werbepsychologie erhält im Zuge dieser Entwicklung die Möglichkeit, gegenüber den Wirtschaftswissenschaften verlorenes Terrain zurückzugewinnen und ein eigenständiges Profil zu etablieren. Bei der Werbepsychologie handelt es sich um eine Praxisanwendung psychologischen Wissens und nicht um eine psychologische Teildisziplin. Die stärksten Beiträge zur Werbepsychologie liefern vor allem die Allgemeine und Kognitive Psychologie, Sozialpsychologie, Differentielle Psychologie.